Passwort vergessen?
Registrieren?

Startseite | Bergsteigen | Alpendominanzen | Klettern | Rennrad | Trekking | Sonstiges

Im extremen Fels

Informationen zu "Westliche Zinne Nordwand (Schweizerweg) /3te Aufl. Nr. 85"

« Zurück zur Übersicht

Werner Haser - 01.08.1978

Cassin-Ausstieg



Sepp Gwiggner - 30.08.1987

Schweizerweg + Cassin ergibt die ideale Nordwand Direttissima (30. 08. 1987 mit Leonhard Enthofer)

 Der Wert der Angst - Freiklettern hat heute zwar ein sehr hohes Niveau erreicht, bei vielen der inzwischen Rotpunkt gekletterten Touren dürfte dies aber erst auf Grund der Absicherung mittels BH möglich geworden sein, unter anderen wohl auch bei einigen Zinnentouren. Je mehr gebohrt wird, desto mehr geht aber vom Abenteuerfaktor und auch vom Erlebniswert verloren!

Leider werden davon auch die Pause Extremklassiker nicht verscchont und werden immer öfter mit BH saniert bzw. zu Plaisiertouren degradiert - um nicht zu sagen - geschändet oder vergewaltigt!

Wo bleibt bei dieser Entwiklung der Wert der Angst?

 Es kommt sicher nicht von ungefähr, dass z. B. der \"Weg durch den Fisch\" nach wie vor einen so großen Nymbus hat, ist nur zu hoffen, dass er auch in Zukunft von den \"Nervenschonern\" verschont bleibt.

Bei einigen Touren würden sich die Rotpunktbegehungen ohne BH sicher sehr in Grenzen halten oder überhaupt noch auf ihre 1. Rotpunkt Begehung warten.

Routen wie z. B. die Maestri an der Rotwand oder der Sachsenweg an der Großen Zinne haben aber in gewisser Hinsicht trotz vieler alter kleiner Bh auch ihre Daseinsberechtigung, diese Touren stammen eben aus dieser Erschließungs Epoche, sind aber auch - und auch für Freikletterer - interessant. Bei diesen Touren wurden die Bh aber schon bei der 1. Begehung - mit Handmeissel! - angebracht und sind nicht erst später durch Akku betriebene Bohrmaschinen \"geschändet\" worden.

Ich habe nichts einzuwenden, wenn neue Routen bzw. Sportkletterrouten eingebohrt werden, in solchen Routen bin ich auch noch manchmal (als Nachsteiger) anzutreffen. Allerdings werden dadurch aber auch immer mehr Felsenbrüter von ihren Brutplätzen verdrängt.

Bedenklich ist es aber, wenn alpine Klassiker 50 Jahre nach der 1. Begehung mit BH aufgemöbelt werden um sie dadurch erst Rotpunkt begehen zu können! Diese Routen sollten im Originalzustand belassen werden damit sie auch den nächsten Generationen als Denkmäler der 30er bis 50er Jahre - mit der damals primitiven Ausrüstung - erhalten bleiben. Diese Touren sollten unter Denkmalschutz gestellt werden weil es sich dabei um besondere Meilensteine der Kletterentwicklung handelt. 

Diese Routen sollten so bleiben wie sie erstbegangen wurden.

Schlechte Haken sollten daher nur durch neue Schlaghaken ersetzt werden. Zusätzlich können diese Routen heutzutage doch auch mit mobilen Sicherungsmitteln abgesichert werden!

Mit den Bohrhaken entfernt sich das Klettern immer mehr von den ursprünglichen Wurzeln des klassischen Bergsteigens!

Wenn eines Tages alle Pausetouren zu Plaisirrouten degradiert sind, dann geht der ursprüngliche Charakter des Buches verloren und der \"Pause\" ist gestorben.

Wenn man von jedem Standplatz aus wieder problemlos abseilen kann, dann ist kein Abenteuer mehr dabei und hat auch nicht mehr den Erlebniswert von früher. Die bohrerei ist ein Rückschritt und kein Fortschritt und der klassische Alpinismus ist damit dem Untergang geweiht!

Wenn alles abgesichert ist, ist das keine Herausforderung mehr und es geht Wildnis und Abenteuer dabei verloren!

Berge sind Naturdenkmäler und sollten als solche unversehrt erhalten bleiben und nicht durch Bh entstellt werden.

Das Risiko stellt einen Wert dar und muss erhalten bleiben!

Der Berg muss wild bleiben!

Was würde wohl Hermann Buhl zur borerei an der Mauk Westwand sagen bzw. Paul Preuß zur bohrerei an der Manndlkogelkante?

Wenn es mit der bohrerei so weiter geht und es evt. noch zu einer vierten Auflage des Buches kommt, dann wird es dem Titel \"im extremen fels\" bzw. dem Untertitel \" 100 legendäre Kletterrouten in den Alpen\" nicht mehr gerecht!

Zusammengefasst bedeutet die bohrerei mangelnden Respekt sowohl vor der Natur der Felswände als auch vor den Erstbegehern der alten Klassiker. Der \"Mord am unmöglichen\" ist leider zur Mode geworden!

Wegen der Bohrerei sind viele Pausetouren leider nicht mehr das was sie früher einmal waren.

Durch Ausschaltung jeglichen Risikos geht Abenteuerfaktor und hoher Erlebniswert verloren!

Pause-Bohrer sollten sich bewusst sein, dass Pauseklassiker ein schützenswertes alpines Kulturgus sind.

 

Übrigens: Ist die Aussage in der 3. Auflage auf Seite 10 wirklich ernst zu nehmen, dass alle 100 Routen der ersten und zweiten Auflage schon frei geklettert wurden?



Roman Koch - 1970
Bauer Dach 4. od. 5. Beg. Abklettern über Cassi; Quergang etc.



Flo Hübschenberger - 20.8.2011

Für eine ehrliche Rotpunktbegehung muss vom Stand auf dem extrem ausgesetztem Riss-Köpfl bis zum Stand wo auch die Bellavista auf die Schweizer Führe trifft geklettert werden. Der Hänge-Zwischenstand nach dem Quergang erleichtert die Sache deutlich, da es sich um Ausdauerkletterei handelt und auch keine Seilreibung entsteht. Am Zwischenstand ist lt. Def. kein No-Hand möglich.

 

Nachtrag:

Ausbruch/Felssturz in der 5./6. Sl. (vermutl.) im Zuge der Erdbeben in Norditalien im Mai 2012.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_in_Norditalien_2012

 

Nach der Vorarbeit einiger Osttiroler konnte schließlich Charly Fritzer, ausgestattet mit dem Handbohrer die Erstbegehung der Ausbruchs-Seillänge entlang der Original-Linie zu Ende führen. Er war es auch der damit der gesamten Schweizer Führe erneut den Roten Punkt aufsetzen konnte. Frei ist man im unteren achten Franzosengrad zugange, es soll aber auch technisch/klassisch möglich sein. Somit wohl der klettertechnisch anspruchsvollste Pause Punkt. Hut Ab, Charly!



Daniel Mohler - 04.08.2019

für die erste Wandhälfte 10 Stunden, für die zweite Wandhälfte über die Cassin nur 2 Stunden. Trotz der vielen BH eine enorm spektakuläre und ausgesetzte Technokletterei. Meiner Meinung nach anspruchsvoller als die Hasse-Brandler. Minimum 7 A1. Den Ausbruch vor einigen Jahren haben wir nicht genau erkannt, bei unserer Begehung sind die meisten Haken (wieder) gesteckt... nun ja, vielleicht nicht gerade in der letzten schweren Länge vom gelben ins graue. Obligatorische Schlüsselstelle, heikel vom Stand weg und danach in zwingender Freikletterei zwischen den weniger werdenden Haken. Da war die 10- hochschummeln deutlich entspannter...





Kontakt
Copyright 2000-2024 extreme-collect.de
designed by Toni Friedrich