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Im extremen Fels

Informationen zu "Monte Pelmo N-Wand (Rossi/Simon)"

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Sepp Gwiggner - 18.08.1992

Wir sind am Nachmittag um 15:00 eingestiegen und haben am Beginn der Hauptschwierigkeiten biwakiert.

Schade, dass dieser gewaltige Felsklotz mit seiner mächtigen Nordwand in die 3. Auflage nicht mehr aufgenommen wurde, bleibt deswegen aber trotzdem einer der ganz großen Dolomiten Alpinklassiker.

Erfreulich, dass diese Wand 2017 + 2018 doch wieder (auf geänderter Routenführung) durchstiegen wurde.



Stephan Gerber - 11.08.2009



Flo Hübschenberger - 5.8.2017

17.8.2014 Direkt-/Originaleinstieg, Abbruch und Rückzug aus der Wand über Steger-Band und Abseilen

5.8.2017 Zustieg über Steger-Band und weitgehend auf klassischer Route

Das Bergrettungs-Unglück vom 31.8.2011, bei dem zwei Bergretter aus San Vito di Cadore durch einen massiven Felssturz in den Tod gerissen wurden ist vor Ort, als auch auf dem Rif. Venezia noch allgegenwärtig. (näheres: http://corrieredelveneto.corriere.it/veneto/notizie/cronaca/2011/31-agosto-2011/morti-soccorritori-pelmo-1901402303661.shtml oder http://www.intraigiarun.it/newsite/index_racconto.html.php?category=rassegna&article=rassegna_stampa/20110902_La_grande_frana_del_Monte_Pelmo__Un/020911_montagna_tv_pelmo.htm).

Eigentlich die bisher einzige Pausetour, bei der intensive Vorbereitungen und auch ein *Anfühlen* bereits 2014 nötig waren. Anbei noch drei Bilder, die einen realistischen Eindruck vermitteln. Nähere Informationen geben wir gerne auf Anfrage weiter.

Die dzt. objektiv sicherste und obendrein beste Linie durch die zentrale Nordwand stellt der *Pilastro Fiume* dar, welcher in 2/3 Wandhöhe in die Simon-Rossi-Führe mündet.

Lt. Info vom Rif. Venezia wurde die Simon-Rossi Führe wohl bereits 2015 von einer Seilschaft aus Bozen wiederholt (?).



David Bruder - 22.08.2018

Die Tour hat seit dem Felssturz aus dem Gipfelbereich und dem Drama mit 2 toten Bergrettern 2011 ja nicht das Prädikat \"Wunschtour\", da haben die Erfahrungen von Tobias B. und Flo H. 2014/17 nichts dran geändert, eher selbiges bestätigt. Von losem Schotter und Dauerbeschuss in der Zugstiegsrinne, unklare Wegfindung, extrem brüchig im Roten Kamin und sehr eng im Schluff danach, alles eher heikel und brüchig, dazu schwer im (neuen?) Ausstieg .... nun, wir haben

- das Stegerband erst nach einem Fehlversuch (zu tief) gefunden. Dieses untere Band ist nur zu beginn wirklich \"Gehweg\", bald schon darf geklettert werden und dann wäre nur mit Seil und Mut ein weiterweg denkbar (tiefer Einschnitt). wir sind hier 2 Halbe SL geklettert, 2H, am 2ten nach vergeblichem Versuch wieder runter....blöd. Das richtige Band kommt nach etwa 150-200hm ab Einstieg in die Rinne, ist immer gut gehbar, quert dabei stehtig aufwärts und geht sehr weit - bei markanten Blöcken, die den Weg versperren, kann man anseilen, wenige Meter weiter markiert ein SU den Einstieg zu der markanten Verschneidung.

- In dieser 2 lang SL hinauf, vorbei an einem guten Stand (Umkehrpunkt 2014 Flo/Tobi/Bene) und kaum fixem Material. Gut absicherbare, aber nicht immer feste Risse eher 4+ als 5+. ca. 20m vor dem erkennbaren Pfeilerkopf führt ein schuttiges Band nach rechts in wenigen m um die Kante. Wer das verpasst (wie wir) weiss, warum das keine gute Idee ist: es wird schnell sehr brüchig. 

- nach der Kante zieht nach ca. 15m eine schwach ausgeprägte Rampe rechts aufwärts zum 20m darüberliegenden Band (kein Stand, ungut zum Sichern)

-Dieses Band sind wir ca. 60-70m weit nach rechts gequert und über eine ca. 15m hohe, brüchig-rissige Steilstufe ins flachere und leichte Gelände oberhalb gestiegen und dieses ca. 2 Sl zum markanten Turm links aufwärts geklettert.

- Den Turm knapp links der rechten Begrenzungsverschneidung durch recht feste Risse 15m aufwärts (5-6, keine Haken - keine Ahnung, ob richtig!), dann weitere 15m links aufwärts bei nachlassenden Schwierigkeiten zur linken Verschneidung und Stand bei SU.

- Die Linke Verschneidung ca. 20 m auf den Kopf des Trums und

- Band nach rechts für 30m folgen, zunächst leicht, dann kriechen oder klettern (mit den Füssen auf dem Band, wir!) -  hier ca. 3H, bei Unterbrechungsstelle hangeln (hier 4 H, auch A0, 4-5) zu Stand(2 H) 

- Von hier rechts (oder gerade?) aufwärts (15m) und im leichten Gelände ca. 2SL zur Kante (Band, Stand an guten Friends rechts unterhalb vom roten Kamin.

- Roter Kamin über 2H von r nach l aufwärts angeklettert, heikel und brüchig. Im Kamin sehr brüchig, insb. die linke Begrenzung. 2H bei Klemmblock und guter Cam #0.75. Der Klemmblock ist noch das solideste hier, daher daran hochhangeln :-) zu Stand bei 2 semiidealen H (lieber wie wir noch einen dritten dazu!), ca. 25m.

- Den engen (bei uns feuchten) und unten sehr brüchigen Schluff am besten ohne Helm und Rucksack be-robben, nach 10m zieht der Riss relativ gut (naja, nach dem Stück davor ist Dir alles relativ recht) nach oben: rechter Rand ist besserer Fels! Bin volle 50m ausgegangen, es hat zu Hageln begonnen, daher Stand unter aufsteilender Wand.

- dann mehr oder weniger 2 kurze (25m) SL gerade rauf, erster Stand auf Band bei Biwakplatz, dann unter Überhang bei 3 H.

- Hier setzt eine Querung (ca. 15m, gut sichtbarer H) nach links an, und dann ein sehr schönes, wenn auch kurzes Stück steil an 3H vorbei (6?) auf ein weiteres Band.

- Von hier noch ca. 120m, erst gerade rauf (dabei streift man den großen Felssturzbereich mit teilweise geborstenen Felsen und sieht gut den 10m überhängenden, rießig-roten und fragwürdigen Gipfelblock (locker Einfamilienhaus, und zwar nicht eines von armen Leuten...) -  dann doch lieber links haltend, zuletzt über etwas brüchige Rinne zur Gratkante, wenige H, leichter.

- die schwere Gruselseilänge (das Horn vom Pelmo), dass Flo und Tobi nachhaltig beeindruckt hat, haben wir zum Glück nicht gefunden.

Der Abstieg über den Normalweg ist gut zu finden: viele Steinmänner und Spuren, auch bei Nebel. Zieht sich allerdings wie KAugummi, auch wenn man seine Jacke unterwegs nicht verliert (und wieder rauf muss): Alleine das Ballband zieht sich gefühlt ewig ausgesetzt durch steilste Wand...und unten wartet guter Cappucino! Den braucht es auch: zurück zum Passo Staulanza sind es nochmal 2h incl. diverser Gegenanstiege...

 



Daniel Mohler - 15.09.2020

Dumm, Dümmer, unser Zustieg. Sind über das Rifugio Fiume (1h extra) zugestiegen, anstatt gerade hoch. Außerdem im Geröll recht viel Zeit und Kraft gelassen (gut, die Beine waren schon etwas müde von den beiden Vortagen: Marmolada und Civetta). Eigentlich ungünstige Voraussetzungen, ausgerechnet bei dieser Route, die als \"nicht mehr möglich\" oder \"objektiv äußerst gefährlich\" kategorisiert ist. Über gefrorene Eis-Kies-Platten kämpfen wir uns zum Stegerband und steigen erst um 10 Uhr ein, jetzt aber schnell durch!

 

Dank der guten bruderschen Beschreibung kamen wir zügig voran. Da wo es steil und schwierig ist, merkt man gar nichts vom Felssturz und wäre wahrscheinlich bei einem solchen in diesem Moment sogar geschützt. Auf den Bändern jedoch liegt eine Mischung aus Sand und Kies auf abschüssigen Platten, sehr unangenehm!

 

Der SCHLUND ist das Highlight der Tour, einen ähnlichen gibt es in der Pausetour am Sass Maor. Klassischer geht nicht. 

 

Um 21 Uhr bestellen wir in der Hütte zwei Bier und sind glücklich. Bis die Wirtsleute erfahren, welche Tour wir gemacht haben. Die Reaktion kann man sich schwer vorstellen und diesen Tourenabschlussabend werde ich wohl nie vergessen.



Andreas Wunsch - 15.09.2020

Wenn überhaupt, die Tour erst nach Pausetour 90+ aus der n/a Kategorie hervorholen.

Am Vortag mehrere gute Taten begehen, um das Schicksal gnädig zu stimmen.

Die perfekte Beschreibung von David hier im Forum ist mehr als Gold wert. 

Wir sind diese Linie geklettert. Feingefühl und Instinkt für die besten Griffe und Tritte unerlässlich.

 

Seil (manchmal auch trotz aller Vorsicht: der Kletterer) löst potentiell auch große Geschosse aus.

Beispiel: Ich schaue nach oben und sehe das Seil 8m über mir am Ende einer Verschneidung unter einem Stein in Playstation 4 Format durchlaufen. Dieser liegt abschlüssig auf zwei kleineren losen Steinen. Zum Glück ist Daniel in Hörweite und ich kann ohne weiteres Seil nachziehen hochklettern. 

 

Die ersten zwei Seillängen und der super Hangelquergang nach dem Turm sind die besten.

Diesen musste ich nullern - lt. David B. 4-5. Klettertrick übersehen oder Felsveränderung.

Zum Bruchkamin: Den Schluff dieses Miststücks musste ich dank 67 kg auf 182 cm (danke Marmolada und Civetta von den Vortagen) und wenig Material am Gurt gar nicht so krampfig klettern. War für mich im Gegensatz zum großen Rest eher entspannt. Kurzzeitig Null Steinschlaggefahr und fallen kann man auch nicht. Helm BD Vapor Gr. S passt auch durch :-). Strenge Empfehlung: Da Schulter rechts aussen, Rucksack und alles Material am Gurt links und nicht zuviel davon. Im Zweifelsfall ist es besser, wenn der kräftigere Kletterer hier vorsteigt oder es gibt eine spannende Aus- und Einbindeaktion.

 

Nach der Tour im Rifugio Venezia Halt machen.





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