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Im extremen Fels

Informationen zu "Stockhorn - Bietschhorn Überschreitung /3te Aufl. Nr. 17"

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Sepp Gwiggner - 29. / 30. 07.1995

Klettertechnisch eine der leichtesten Pausetouren, konditionell aber anspruchsvoll.

Der Stockhorn Südgrat und der Bietschhorn SO-Grat bieten schöne Kletterei, der Verbindungsgrat dazwischen ist, bis auf die Umgehung der roten Türme, einfach, diese bilden, egal ob mit Überkletterung oder Umgehung, die Schlüsselstelle der gesamten Überschreitung.

Wir hatten nur die Info aus dem Pause und kamen gut damit zurecht.

Die Brüchigkeit bezieht sich haupsächlich auf den Abschnitt der roten Türme.

Wir sind in der Früh vom Auto aus gestartet und haben am Beginn des Bietschhorn SO-Grates biwakiert.

Wer vor dem Bietschhorn SO-Grat ausschert, hat die Tour nicht gemacht.



Niko Özdemir - 11.8 2012 -12.8.2012

Vor dem Anstieg zur Biwakschachtel gibt es die Möglichkeit Wasserreserven aufzufüllen. Die Biwakschachtel ist recht groß und sehr gut ausgestattet und sehr sauber gehalten (Wasser, Müsli, Kaffee, sogar Milch usw. - gegen einen Obulus). Wir sind auf das Stockhorn sehr viel frei gegangen. Weiter oben wird es schwieriger (angeseilt). Hier habe ich meinen ersten alpinen Klettersturz mit viel Gepäck auf dem Rücken gehabt - alles gut gegangen! Die Kletterei ist weiter oben schön und relativ gut abgesichert. Vom Stockhorn geht der Grat erst richtig los. Der Grat ist sehr brüchig (das brüchigste was ich bis jetzt erlebt habe) und die Absicherung ist sehr klassisch (so gut wie gar nichts - Stellen bis 6)!!!

Wir haben bei den letzten Schneeresten biwakiert. Beim Abstieg muß man sich nochmal richtig konzentrieren (zwar leichter, aber nicht weniger brüchig - ich lass die Bilder sprechen). Beim Abstieg sind Leichtsteigeisen zu empfehlen und ein Pickel. Der Abstieg weiter unten auf den Gletscher war recht heikel, da immer wieder Steine runterkommen. Wir haben den Abstieg fast komplett selber erschlossen (durch Bandschlingen, die wir beim Aufstieg auf das Stockhorn mitgenommen haben). Der Gletscher war sehr gut ausgeapert und hat uns keine Probleme bereitet. Die Hütte ist sehr schön und wir haben noch was zu essen bekommen (waren kurz vor 20:00 Uhr dort, sehr wenig los). Mit Zustieg und Abstieg (vom Parkplatz) zwei Tage einplanen.

ca. drei Std. bis zur Biwakschachtel, ca. sechs Std. bis zum Gipfel des Stockhorn (waren gegen 15:30 Uhr aud dem Gipfel). Am nächsten Tag kurz vor drei auf dem Gipfel. Abstieg: bis zur Hütte sind es ca. vier bis fünf Std. und von dort nochmal zwei bis drei Stunden.



Joachim Schneider (Bonn) - 19. - 20. 09. 1997

Der Abstieg erfolgte am 20.9. in 3,5 Std. über den N-Grat zur Baltschiederklause.



Flo Hübschenberger - 30.6. - 1.7.2018

Rückblick: Bereits über Allerheiligen 2016 mit Tobias den ersten Versuch an der Stockhorn-Bietschhorn Überschreitung unternommen. Damals am Stockhorn-Gipfel aufgrund schattseitig unerwartet großer Neuschneemengen abgebrochen und über den Normalweg abgestiegen. Im Nachhinein betrachtet hätten wir damals keine Chance gehabt, da am Verbindungsgrat viel nordseitig umgangen wird. Aber auch oder besser gesagt vor Allem so eine wirklich schöne Runde.

Diesmal mit Jürgen bei idealen Bedingungen, maximaler Tageslänge, ausreichend Schneeresten (zum Wasserschmelzen) sowie stabiler Wetterlage. Und wieder die Watschn!

Den Stockhorn Südgrat über die 5 Türme diesmal zum Aufwärmen. Ab Stockhorn-Gipfel kann auf Bergstiefel gewechselt werden und dann geht es erstmal recht flott dahin. Für das letzte Fünftel des Verbindungsgrats brauchten wir 4/5 der Zeit! Die teils erwähnte Umgehung der Roten Türme war uns unklar - wir folgten im ewigen Auf und Ab vorwiegend dem Gratverlauf über die Türme. Am letzten Turm vor dem Bietschhorn Südostgrat darf sicherlich im sechsten Grad angepackt werden. Biwak am vermutl. Beginn des Bietschhorn Südostgrates auf 3550m, auf einer Kanzel an der letzten größeren Gratabflachung unterhalb des kompakten ersten Pfeilers am Südostgrat. Der Bietschhorn Südostgrat nach unserem Biwak war nicht minder anspruchsvoll und wieder in Kletterpatschen.

 Die Felsqualität ist durchwachsen. Bester Granit aber auch gnadenloses Sch***gelände. An den Roten Türmen sowie am Bietschhorn Südostgrat zumal ein extrem scharfer, ausgesetzter Grat. Wenn dann auch noch der ein oder andere Abseilblock hohl dröhnt durchaus ein mulmiges Gefühl. Die Felsqualität empfand ich aber besser als bsplw. die einer Täschhorn-Dom Überschreitung, die mir als besonders brüchig in Erinnerung geblieben ist. Anspruchsvolle Kletterei, oft schwierige Routenfindung und kaum vorhandene Sicherungen (ab Stockhorn-Gipfel 1 Fixfriend, ca. 20 Haken, ein paar Schlingen) runden das Abenteuer ab. Der Abstieg über den Nordgrat ist soweit unkompliziert und geht recht flott. Wir sind seilfrei mit zwei kurzen Abseilern am Nordgrat und weiter unten direkt über die Firnflanke abgestiegen. Steigeisen u. Leichtpickel möchte ich im Abstieg nicht missen. An der Gratüberschreitung hatten wir so gut wie keinen Schneekontakt, denke dort aber auch eher hinderlich als hilfreich. Unsere Ausrüstung mit drei Friends und sechs Keilen war am Bietschhorn-Südostgrat sicher zu knapp bemessen.

Die Schwierigkeiten finden sich also vorwiegend im letzten Abschnitt des Verbinungsgrats und am Bietschhorn Südostgrat. 

 

29.6. Anreise + Aufstieg Stockhornbiwak. Dank Simon, dem Hüttenwart eine der besten Biwakschachteln die ich kenne. Den Schlüssel für die Kiste der Gaumenfreuden gibts im Gasthof direkt am Bahnhof in Ausserberg. Dort muss auch eine Fahrbewilligung erworben werden (1. Tag CHF 5,- je weiterer Tag CHF 3,-)

30.6. Stockhorn Südgrat u. Verbindungsgrat bis Biwak am vermutl. Beginn des Bietschhorn Südostgrates

1.7. Bietschhorn Südostgrat, Abstieg über Nordgrat u. auf Umwegen zur Baltschiederklause, zurück nach Ausserberg u. nach Hause. Auch wenn wir die Hütte per versuchten Direktabstieg gerne links liegen gelassen hätten - gehe nicht über Los, ziehe nicht 4000,-DM ein - steige wieder auf  und quere zur Hütte. Kurzum man kann nur über die Hütte absteigen, über den Gletscherschliff kommt man nicht runter. Dies kann man weder vom Stockhorn noch von irgendeinem Gratabschnitt einsehen. Die Hütte kann jedoch mehr als empfohlen werden. Danke Jolanda für die beste Cola der Welt! Der deutlich schnellere Direktabstieg ins Lötschental über die s.g. Rote Galn kann aber in Erwägung gezogen werden.

... 2.7. wieder daheim auf 7.00 Uhr, Arbeit 8.00 Uhr

 



Daniel Mohler - 19.-20.07.2020

Für mich eine der anspruchsvollsten Pausetouren überhaupt, vielleicht auch deshalb, weil ich meine Freundin quasi \"geführt\" habe. Überschlagendes Klettern und an vielen Stellen seilfreies Klettern wäre aber deutlich effizienter und schneller. gewesen. So haben wir etwas länger gebraucht als im Führer angegeben. Insgesamt eine gewaltige, einzigartige Gratüberschreitung der Superlative. Der Erlebniswert und die Länge der Tour kann mit keiner meiner bisherigen Touren mithalten. Der Grat ist teils spektakulär und luftig.

 

Das Schwierigste war wohl die Wegfindung (geht es direkt über den Grat oder seitlich vorbei? links oder rechts vorbei? und diese Entscheidung immer wieder an den vielen nicht enden wollenden Türmen. Neben dem Grat ist es teils sehr brüchig. Das Seilhandling ist entsprechend ausschlaggebend, wie zügig man voran kommt.

 

Der Stockhorn Südgrat ist noch sehr häufig begangen und auch mit etlichen Bohrhaken gut gesichert und leicht zu finden, fast schon Plaisirkletterei. Die 6-7 Stunden hierfür sind großzügig bemessen.

Für den Verbindungsgrat haben wir länger gebraucht als angegeben und dort auch die größten Wegfindungsprobleme gehabt (gegen Ende an den Roten Türmen).

Der Bietschhorn SO-Grat ist lediglich mit einigen wenigen NH und Schlingen gesichert, keine BH wie im Führer angegeben.

Der Abstieg zur Bietschhornhütte ist in 2 Stunden nicht zu schaffen, 4 Stunden sind realistisch. Wir haben den Abstieg über den Westgrat gewählt und sind durchs Bietschental runter. Gut 3000hm gilt es nach der langen Gratkletterei noch zu meistern. Wer früh im Jahr die Tour macht kann am ehesten bei dieser Abstiegsvariante auf Steigeisen/ Pickel verzichten. Der Abstieg zur Baltschiederklause hat deutlich mehr Gletscher und Spalten. Wir waren nach den 2,5 Tagen richtig erschöpft und wären bei dem endlosen Querweg zurück zum Auto fast noch mit einem Sonnenstich gescheitert. 





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